Zella-Mehlis feierte im Jahr 2019 den 100. Geburtstag des Zusammenschlusses beider Städte.
Darum habe ich hier einmal die Grenze, wie sie vor 100 Jahren bestand mit GPS und alten Karten aufgenommen und einen Flyer erstellt..
Grenze zwischen Zella St (1). Blasii und Mehlis um 1900-Flyer-final 4.3.2019.pdf
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Zella-Mehlis im Januar 2021
Liebe Netzpilger,
Das neue Jahr ist schon mitten im Gange und wir wissen noch gar nicht richtig, was durch das Coronavirus noch auf uns zukommt. Umso wichtiger ist es die Hoffnung und das Vertrauen in die Zukunft nicht zu verlieren.
Die Jahreslosung stimmt uns darauf ein, dass wir gerade in diesen verunsichernden Tagen die Barmherzigkeit gegenüber Andersdenkenden nicht vergessen.
Wir vertrauen darauf, dass mit den AHA-Regeln und den Impfungen das Virus mit all seinen Mutationen beherrst werden kann.
Ich wünsche uns allen ein gesegnetes neues Jahr 2021
Ihr / Euer
Hans-JOachim Köhler, Oberpfarrer i. R.

Verlag am Birnbach - Motiv von Stefanie Bahlinger, Mössingen Jahreslosung 2021 POSTER, Plakat A3 (verlagambirnbach.de) | | Gott, wenn es dich gibt Gott, Wenn es dich gibt Schenke mir Dein Erbarmen Und Gott, Wenn es dich Außer in mir Nicht Geben sollte Schenke mir Auch dann Dein Erbarmen Damit Ich es An andere Weitergeben Kann © by hansjoachimkoehler@msn.com 26.11.2020 |

Foto: Hans-Joachim Köhler | | Eine unserer Krippen aus einfachen Holzscheiten, die eigentlich für den Kamin zum Verbrennen gedacht waren, hat Brigitte aus dem Holzhaufen gezogen, weil ein verdorrter und verkümmerter Astansatz auf sie wie ein Embryo wirkte. So wurde aus dem Brennholz Maria mit dem Jesuskind im embryonalen Zustand. Natürlich musste in diesem Stil auch ein Josef dazukommen, der sie mit seinem Stab beschützt. So haben wir jetzt eine ganz individuelle Krippe, die uns durch diese Weihnachtszeit ins neue Jahr 2021 begleitet. Und dann haben wir auch die Jahreslosung für das Jahr 2021 aus dem Lukasevangelium Kapitel 6, Vers 36: „Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ Ich habe einmal nachgeschaut was das Wort „barmherzig“ oder „Barmherzigkeit“ eigentlich in der Bibel und in der altdeutschen Sprache aussagt: In Wikipedia steht darüber: „Barmherzigkeit ist eine Eigenschaft des menschlichen Charakters. Eine barmherzige Person öffnet ihr Herz fremder Not und nimmt sich ihrer mildtätig an. Barmherzigkeit ist eine der Haupttugenden und wichtigsten Pflichten der monotheistischen Religionen, Judentum, Christentum, Islam, Bahai usw. […] Im Judentum, Christentum und Islam wird die göttliche Barmherzigkeit (Barmherzigkeit Gottes) als herausragende Eigenschaft Gottes angesehen […] Barmherzigkeit bezeichnet somit eine existenzielle Betroffenheit im Innersten und ein Tun, das mehr ist als bloßes Gefühl des Mitleidens.“ Und nach Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Erbarmen) gibt es in der Bibel auch noch die hebräische Bedeutung. Dort steht: „Die hebräische Bezeichnung für Erbarmen lautet racham. Rächäm (Plural) bedeutet auch Mutterschoß / Gebärmutter. Die Verwendung des Begriffs rachám wird oft gebraucht um die Beziehung von JHWH zu seinem Bundesvolk, den Israeliten, zu beschreiben. Im Erweis von Mitleid oder Erbarmen, rachám JHWHs den Angehörigen seines Bundesvolkes gegenüber, wird von Jesaja die Metapher einer Frau verwendet, die sich ihrer eigenen Kinder erbarmt, die sie im Mutterleib getragen hatte (Jes 49,15 EU). In der jüdischen Theologie kennt man auch die beiden Seiten Gottes, die mütterliche erbarmende Seite und die väterliche strafende Seite Gottes. Gott ist auch im Alten Testament nicht nur der strafende Gott wie es oft gesagt wird, sondern auch der mitleidende und erbarmende Gott. Diese Seite von Gottes Erbarmen kommt nun in dieser weihnachtlichen Zeit ganz besonders durch die Geburt Jesu zum Tragen. Von daher ist unsere Krippe, auch wenn wir sie schon ein paar Jahre aufstellen, ein besonderes Zeichen der Barmherzigkeit Gottes gegenüber uns Menschen in dieser Zeit der Verunsicherung durch Corona. Gott erbarmt sich uns, seiner Menschen und lässt uns wie den Hirten auch die Botschaft der Engel zu kommen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Lukas 2, 10-12 Wir hörten es ja auch im Weihnachtsoratorium Teil III, Nr. 6 in dem Duett: „Herr, dein Mitleid, dein Erbarmen tröstet uns und macht uns frei.“ So begleitet uns nun dieses Kind mit seiner frohmachenden Hoffnung auch in Form der Jahreslosung für das Jahr 2021 durch das ganze Jahr hindurch. |
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Zella-Mehlis, Heilig Abend 2020
Liebe Netzpilger,
dieser Heilige Abend ist ja eine Herausforderung für uns alle.
Wie sollen wir ihn begehen? Wen können wir treffen? Wer gibt uns Hoffnung?
Dürfen wir einen Gottesdienst halten oder sollen wir hingehen?
So möchte ich auf diesem Wege Euch und Ihnen meine Adaption der Weihnachtsgeschichte weitergeben.
Ich wünsche Ihnen trotz der Corona-Verunsicherung gesegnete Christtage und kommen Sie gut in das Neue Jahr 2021 schauen Sie auch einmal auf diesen Link mit vorjährigen Weihnachtsmeditationen.
Ihr
Hans-Joachim Köhler, Opfr. i.R.
Es begab sich aber zu der Zeit im Jahr 2020
Es begab sich aber zu der Zeit
Da Corona die Zeit
Und den Weltkreis beherrschte
Da alle Herbergen geschlossen waren
Und die Menschen Abstand hielten
Um sich nicht anstecken zu lassen
Da machte sich auf
Auch Josef aus Galiläa
Aus der Stadt Nazareth
In das jüdische Land
Zur Stadt Davids
Die da heißt Bethlehem
Auf dass er sich schützen ließe
Mit Maria seinem vertrauten Weibe
Die war schwanger
Und als sie daselbst waren
Kam die Zeit
Dass sie gebären sollte
Und sie gebar ihren ersten Sohn
Und wickelte ihn in Windeln
Und legte ihn in eine Krippe
Aus Furcht vor einer Ansteckung
Aber der Herr sah weiter
Über diese Zeit der Furcht hinaus
Er schickte seinen Engel
Zu den Hirten bei den Herden
Der sprach:
Fürchtet euch nicht!
Siehe ich verkündige euch
Eine große Freude
Die allem Volk widerfahren wird
Denn euch ist heute der Retter geboren
Der Herr über alle Verunsicherung
Er wird euch
Trost und Hoffnung geben
Auch in der Vereinsamung
Durch eure Furcht hindurch
In der geweihten Nacht
Euch auf seine Hoffnung zu besinnen
In der Zeit,
Da es sonst keine Besinnung
Vor lauter Vorbereitung
Der Vorbereitung gab
Eine Hoffnung
Die schon vor seiner Geburt
Durch die Alten geweissagt wurde:
Euch ist ein Kind geboren
Er heißt Wunder-Rat,
Ewig-Vater, Friede-Fürst
Gehet hin, eilt
Haltet Abstand und Hygieneregeln
Aber lasst euch die Freude
Am Herrn nicht nehmen
Besinnt euch
Auf eure Besinnung
Lasst euch anstecken
Zu seiner Hoffnung
Lasst euch anstecken
Zu seinem Frieden
Lasst euch anstecken
Zu seiner Zukunft
Sucht Möglichkeiten der Begegnung
Die dem Virus keine Chance gibt
Aber lasst die Einsamen
Nicht weiter vereinsamen
Stärkt weiter alle
Die unter Existenzängsten leiden
Denn dazu ist heute
der Heiland geboren
Welcher ist Christus
Der Herr in der Stadt Davids
Nehmt diese Hoffnung als Zeichen
Für die Zukunft dieser Welt
Bereitet euch vor auf die Zeit
Die über allen Zeiten
Und Verunsicherungen steht
Seht nicht auf dass
Was nicht sein kann
Sondern auf dass,
Was für euch möglich ist
Fürchtet euch nicht!
Siehe ich verkündige euch
eine große Freude
die allem Volk widerfahren wird
denn euch ist heute der Retter geboren
der Herr über alle Verunsicherung
© by hansjoachimkoehler@msn.com 23.12.2020
Zella-Mehlis am 31. Oktober 2020
Frage-Zeichen
Im transzendenten Blau
bei Chagall
schweben Engel
als Boten
zwischen
DIESEM und JENEM
Wird DIESER
das JENE
annehmen
das von IHM
ausgeht
?
© by hansjoachimkoehler@msn.com 31.10.2020
Liebe Netzpilger,
gestern konnte ich noch im Kunsthaus in Apolda die sehr schöne Ausstellung
Marc Chagall. Von Wittebsk nach Paris anschauen.
Im Kunsthaus Apoda Avantgarde waren sehr schöne Exponate zu sehen, wie sie hier in Deutschland nur sehr selten in dieser Qualität zu finden sind.
Die Ausstellungsgestalter Dr. Andrea Fromm und Tom Beege haben sich mit der Auswahl sehr große Mühe gegeben und wieder eine gehaltvolle Ausstellung präsentiert.
Leider wird diese Ausstellung nur noch bis zum 13. Dezember 2020 zu sehen sein und im November durch den Anstieg der Coronazahlen geschlossen bleiben.
Falls die Ausstellung im Dezember wieder geöffnet wird, emphielt sich der Besuch in diesen Tagen sehr.
Im Ausstellungsflyer steht:
"Die Ausstellung Marc Chagall. Von Wittebsk nach Paris widmet sich Chagalls druckgrafischem Spätwerk und präsentiert ca. 70 Grafiken aus den Jahren 1952 bis 1985. Dabei werden insbesondere sein großes Motivrepertoire und dessen Ursprung in der chassidisch-jüdischen Kultur herausgestellt, aber auch seine tiefe Verbundenheit mit Paris sowie sein Selbstbild als Künstler. Als Leihgeber begleitet das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster die Ausstellung mit zahlreichen Unikaten und seltenen Zustands- und Probedrucken."
Wer über Marc Chagalls Engeldarstellungen Weiteres wissen möchte, kann auf dieser WebSite
meine Arbeit
Die Darstllung der Engel in den Bildern von Marc Chagall
nachlesen.
Ich wünsche Ihnen und Euch allen trotz Corona eine gesegnete und gesunde Herbstzeit
Ihr / Euer
Hans-Joachim kÖhler, Oberpfarrer i.R.
Zella-Mehlis im September 2020
Liebe Netzpilger, liebe Grenzwanderer von Zella-Mehlis und Suhl
wir waren ja am Sonnabend, den 19. September auf der Wanderung von der Zellaer oder seit 1962 Suhler Struth zur Regenberghütte zusammen und haben diesen Teil der Grenze zusammen abgelaufen.
Da die Flyer nicht reichten, möchte ich Ihnen noch von dieser WebSite aus die Informationen zu den Grenzsteinen zukommen lassen.
Die Grenze des Amtes Schwarzwald
nach den vorhandenen Landesgrenzsteinen
aufgenommen mit GPS und MagicMaps
Hans-Joachim Köhler2010
Mitglied im Förderverein Stadtarchiv Zella-Mehlis e.V.
www.pilgernetz.de
Zur Grenzwanderung am 19. Sept. 2020
Der FO Dörnbach oder Dörrenbach ist ein FO von Zella-Mehlis südöstl. des Böhmerbergs und nordwestl. der Zellaer seit 1962 Suhler Struth mit den Abt. 95-97. Er hatte 1931 eine Fläche von 69,35 ha.
1642 wird in der Beschreibung des Amtes Schwarzwald der Dörnbach so beschrieben: (Nr.14.) Der große Behmenbergk und Dürbach fehet am Reinbergk ahn stoßet uf die Strudt da die neüe Büchsenschmidten gestanden uf der Rechtenhandt ahn den Vierherrn Brunn die gabell undt Sühler dürrenbach so alles Hennebergisch uff der Linckenhandt ahn dem Johnheintzen.
Beschreibung Amt Schwarzwald ThStA Gotha a.a.O. OO II, 17 a, S. 54 ff.
Karte:

Der FO Böhmerberg ist ein Forstort von Zella-Mehlis südöstlich des Regenbergs und nordwestlich des Dörnbachs mit den Abteilungen 90 - 94. Er hat 1931 eine Fläche von 102,10 ha und unterteilt sich in die Fluren Großer (93 a-h) und Kleiner Böhmerberg (91 c).
1642 wird in der Beschreibung des Amtes Schwarzwald der Böhmerberg so beschrieben: Der Kelberzahl Reinbergk, Bierbach oder Kleine Behmennbergk fahen unten im Benßheüsergrundt ahn stoßen oben am großen Behmenbergk uf der Rechtenhandt an das Heydenthal undt Saupfützen uf der Lincken an das Zellerfeld im Bierbach,
Karte:

Der FO Regenberg wurde 1658 und weiter folgend wurde in den Akten des Amtes Schwarzwald auch „Rainberg“ genannt. Er ist ein alter Grenzberg zwischen den Fürstentümern Sachsen-Gotha und Henneberg. Der FO Regenberg mit seinen Abteilungen Nr. 87-89 und 78,86 ha liegt im Südwesten der Fluren von Zella und Mehlis.
1642 wird in der Beschreibung des Amtes Schwarzwald der Dörnbach so beschrieben: (Nr.14.) Der große Behmenbergk und Dürbach fehet am Reinbergk ahn stoßet uf die Strudt da die neüe Büchsenschmidten gestanden uf der Rechtenhandt ahn den Vierherrn Brunn die gabell undt Sühler dürrenbach so alles Hennebergisch uff der Linckenhandt ahn dem Johnheintzen.
Karte:
Schauen Sie doch auch auf dieser WebSite unter Flurnamen weitere
Flurnamen des Forstes Zella-Mehlis an.
Ich wünsche Ihnen noch schöne Herbsttage
Ihr
Hans-Joachim Köhler, Oberpfarrer i.R.
Zella-Mehlis in der Pfingstwoche,
Liebe Netzpilger,
der Geist Gottes hat uns wieder ein Jahr mit seinem Heiligen Geist beschenkt.
Er wird uns auch in dieser Corona-Zeit mit seinem Geist begeistern. Das hat er uns zugesagt.
Geistesgegenwart,
hier und jetzt
immer und ewig
Geistes gewärtig.
Gegen alle Vernunft
Gegenwart des Geistes.
Geistesgegenwart
© by hansjoachimkoehler@msn.com
Das hat er uns zugesagt und daran wird er sich halten.
Ich wünsche uns allen gesegnete Pfingsttage.
Euer
Hans-Joachim Köhler, Opfr. i.R.
Zella-Mehlis am Ostertag 2020
Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!
Mit diesem alten Ostergruß grüße ich Sie und Euch recht herzlich und wünsche uns allen, dass wir diese Ostertage mit der Corona-Krise gut überstehen und darüber diese frohe Botschaft der Hoffnung selbst erfahren und weitergeben können.
Als Ostergruß möchte ich Ihnen ein Altargemälde von Erich Klahn aus der Mehliser Magdalenenkirche ans Herz legen.
Ich wünschen Ihnen und Euch
gesegnete Ostertage
Ihr Euer
Hans-Joachim Köhler

Mittelteil des Osteraltares von Erich Klahn aus der Magdalenenkirche in Zella-Mehlis, 1953
Auferstanden
Aus den tiefsten Tiefen
Der Unmenschlichkeit
Schreitet er
Das Kreuz deutend
Auf mich zu
Abwerfend
Die Hülle
Der Vergänglichkeit
Die Menschen
Mit Blindheit schlagend
Die nicht sehen wollen
Setzend der Dunkelheit
Der Menschen
Ein Lichtzeichen
Schauend
In seine
Ewigkeit
Rufend
Die Menschen
Die ihn anschauen
Kommt her zu mir alle
Die ihr mühselig
Und beladen seid
© by hansjoachimkoehler@msn.com 2010
Zella-Mehlis, im März 2020
Liebe Pilgernetzwerker,
wir alle sind in diesen Tagen von dem Corona-Virus getroffen worden - ob wir nun in der selbstgewählten Quarantäne leben, oder ob wir von ihm schon infiziert sind.
Unser Leben hat sich durch ihn schon sehr verändert.
Und diese Verändeerung trifft die Menschen auf der ganzen Welt.
Wir fragen uns auch, was wird noch kommen?
Wir fragen auch:
Wie kann Gott das zulassen?
Weil ich darüber eine Anfrage hatte, habe ich mir darüber einmal ein paar Gedanken gemacht.
Ich wünsche Ihnen und Euch in dieser nun auch unfreiwilligen Fasten- und der Passionszeit
Gottes Segen und seine Bewahrung
Ihr/Euer Hans-Joachim Köhler, Oberpfarrer i.R.
Wie kann Gott das zulassen? Diese Frage wird in Krisensituationen oft gestellt, ob dies nun eine ganz persönliche Lebenskrise oder nun auch eine ganze Welt umspannende Krise wie die, mit der neuen Lungenkrankheit Covid-19 ist. Diese Frage ist nun auch mir gestellt worden, und ich soll eine schnelle und einfache Erklärung geben. Kann ich das? Ich stelle mir als Pfarrer und glaubender Mensch natürlich auch die Frage: Wie kann Gott dies zulassen, dass so viele Menschen daran erkranken und auch sterben? Ich bin ein Mensch, wie jeder andre Mensch auch. Ich gerate wie jeder andere Mensch auch in Krisensituationen und kann manchmal die eigenen Anfragen nicht leicht und schnell beantworten. Manchmal brauche ich erst eine gewisse Zeit, um darüber nachzudenken, zu meditieren und zu beten. Erst einmal will ich diese Frage für mich beantworten. Vielleicht kann dann ja auch ein anderer Leser diese Antwort übernehmen und Kraft daraus finden. Die erste Feststellung ist ganz einfach: Ich bin ein Mensch! Als Mensch lebe nicht im ewigen Paradies, in dem es nach der Offenbarung des Johannes keine Krankheit, kein Leid und Geschrei gibt, sondern ich lebe in dieser Welt mit all ihren Freuden, schönen Erlebnissen und Ereignissen, aber auch mit ihren Unzulänglichkeiten, ihren Krankheiten und dem Sterben. Als Mensch bin ich vielen Krisen und Veränderungen unterworfen. Da gibt es zwei besonders große Krisen in meinem Leben – die Krise der Geburt und die Krise des Sterbens. Davon bin ich nicht ausgenommen, sonst würde ich ja nicht leben. Aber zwischen diesen beiden Lebenskrisen stehen natürlich noch viele andere Krisen, die nötig sind, damit wir unser Leben und unsere Lebenssituation ändern können. Ich stelle mir einmal vor, es würde keine Krise und keine Veränderung meiner Lebenssituation geben. Dann würde ich auf dem Stand des eben geborenen Lebens als Baby stehen bleiben. Ich würde nicht lernen auf den eigenen Beinen zu stehen, über das schützende Laufgitter zu klettern, den eben frisch eroberten Lebensraum des Wohnzimmers zu verlassen, die Gefahr des Klettergerüstes auf dem Spielplatz einzuschätzen, neue Freunde oder Freundinnen kennenzulernen – auch auf die Gefahr hin, dass sie mich enttäuschen oder mich selbst infrage stellen. Ich würde dann nicht in die Schule gehen und mein Leben in die eigene Hand nehmen. Nun könnte ich noch viele Krisenzeiten bis zum Lebensende aufführen, die eine Veränderung und Neuordnung meines Lebens durch Krisenzeiten führen. Ich kann mir da noch viele Möglichkeiten vorstellen. Es gibt durch Menschen verschuldete Krisen, aber auch durch die Natur hervorgerufene nur schwer beeinflussbare Krisen wie die Corona-Krise, die wir jetzt erleben. Die zweite Feststellung scheint auch recht einfach zu sein: Ich bin ein Mensch, der fragt! Jede Krise verunsichert mich und stellt meine einmal gefundene Sicherheit in Frage. Ich gebe diese Infragestellung weiter an mich. Bin ich an meiner Lebenssituation schuldig? Hätte ich andere Entscheidungen treffen müssen? Kann ich mein weiteres Leben alleine gestalten? Ich gebe diese Infragestellung weiter an die anderen Menschen. Was wäre, wenn meine Eltern mich anders erzogen hätten? Was wäre, wenn mein Arzt eine andere Diagnose gestellt hätte? Was wäre, wenn meine Partner anders reagiert hätten? Ich gebe diese Infragestellung weiter an Gott. Warum hast du, Gott, diese Krankheit zugelassen? Warum muss ich den Verlust meines Kindes oder Partners erfahren? Oder gar: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Dies ist übrigens schon eine ganz alte Frage der Menschheit, sie wird schon im Psalm 22, Vers 2 gebetet und Jesus nimmt dieses Gebet an seinem Kreuz auf. Ich bin der Meinung, dass ich diese Fragen an mich selbst, an die anderen Menschen und an Gott stellen darf. Ich blicke damit aus meiner eigenen mich einengenden Not heraus und suche Antworten und Lösungsmöglichkeiten, die außer mir existieren und mir Hilfe und Orientierung für das kommende Leben geben. Wenn ich diese Fragen stelle, verbinde ich sie wie der Psalmbeter und Jesus auch mit Gebeten und gebe sie an Gott weiter. So ist die dritte Feststellung, dass ich Krisen mit ihren Veränderungen, so schwer sie mir auch fallen, in meinem Leben brauche, um mich auf eine neue Lebenssituation einzustellen. Durch die Infragestellung in der Not bleibe ich nicht allein. Dies spüre ich ganz besonders auch in diesen Tagen, da viele Menschen Kontakt mit ungewöhnlichen Hilfsmitteln auch zu mir suchen, da ich ja nicht körperlich in Kontakt mit ihnen kommen soll. Ich bekomme so eine Kraftquelle, die von außerhalb meiner selbst, mir Kraft und Zuversicht für die neue Lebenssituation gibt. Für mich sind der Glaube und die Geborgenheit an Gott solch eine Kraftquelle. Ich weiß, ich komme als Mensch und Christ auch immer wieder bis zu meiner letzten Stunde in solche Krisensituationen und stelle mich den eigenen Verunsicherungen und Fragen. Durch meinen Glauben vertraue ich meine jeweilige Lebenssituation, ob sie nun eine Krisenzeit oder eine Zeit der Besinnung und der Freude ist, dem Herrn an, der außerhalb meines Verständnishorizontes mir Kraft gibt. Diese Corona-Krise ist nun auch eine Herausforderung für die Wissenschaftler und Politiker den Blick auf diese unsere Welt neu zu sehen und in dieser Krisenzeit nicht nur das Wohlergehen der Menschen in unserem eigenen Land zu sehen, sondern auch das der Menschen in den anderen Ländern. Ich erfahre durch diese Krise, wie sehr diese meine Welt miteinander vernetzt ist und das ich, wenn Menschen in einem anderen Land leiden, auch darunter leide. Wir alle sollen und dürfen einander helfen, damit die Corona-Krise so wenig wie möglich Schaden anrichtet. Wie die Eltern z. B. einem kleinem Kind helfen bei der Krise des Kleinkindes über das Geländer des Laufgitters zu kommen, in dem sie ihm zeigen, wie es auf der anderen Seite sicher herunter kommt, so können auch wir in dieser Krise Hilfestellung leisten und sie auch annehmen, um die Corona-Krise zu bewältigen. Ich bekomme durch diese Krise eine neue Sicht auf diese unsere stark vernetzte Welt. Vielleicht ist dies die neue Erkenntnis, die ich durch diese Krise bekomme. Ich als glaubender Christ finde in dieser Zeit vor dem Karfreitag und dem Ostergeschehen auch so einen Krisenmodus vor, den Jesus Christus für mich am Kreuz überwindet und mir damit eine neue andere Hoffnung auf diese meine Zeit und die seiner Zeit ohne Krankheit, ohne Leid und ohne Geschrei, wie es in der Offenbarung bei Johannes steht, schenkt. Das gibt mir eine andere Hoffnung zur Überwindung dieser Krise in meiner Zeit. Konnte Ich diese Frage nach dem Warum für mich beantworten? Ich bleibe weiter ein Fragender. Ich hoffe darauf, dass die vielen Menschen, die jetzt in dieser Krisensituation das gesellschaftliche Leben im Krisenmodus aufrecht erhalten, ob dies nun in den Krankenhäusern, in den Verkaufseinrichtungen, in den Behörden, aber auch in den kreativen nachbarschaftlichen Hilfen geschieht, einen neuen Zusammenhalt zwischen den Menschen bewirkt. Das gibt mir Trost und Vertrauen für die Zukunft nach der Corona-Krise. Fängt diese Zukunft schon am Ostersonntag an, oder kommt sie erst später? Diese Frage nach der Zeit der Auflösung der Quaranäne lässt sich noch nicht beantworten, aber sie wird kommen. Das ist auch meine Hoffnung! Vielleicht können Sie ja auch in diesen Zeilen eine Antwort für sich und ihre Lebenssituation sehen. Vielleicht finden sie darin ja auch ihr Vertrauen an das Leben in der Zukunft in dieser unserer und an das Leben der anderen, seiner Welt. Das wünsche ich Ihnen in diesen Zeiten Ihr/Euer/Dein Hans-Joachim Köhler, Oberpfarrer i. R. | | | Warum Warum Frage ich Warum, Gott Warum geschieht dies alles? Warum? Weil ihr nicht Im Paradies lebt Auch wenn ihr versucht Euer Leben paradiesisch zu gestalten Warum, Frage ich Dich, Gott? Weil ICH mir Mein Paradies So vorstelle Wie ICH es mir vorstelle Warum, frage ich Dich, Gott und Jesus als Mensch Weil DU dir Dein Paradies So vorstellst Wie DU es möchtest Warum stelle ich mir Das Paradies Nicht so vor Wie Du, Gott, dies möchtest? Warum? Das frage ich DICH, MENSCH! hansjoachimkoehler@msn.com 27.03.2020 Visitenkartentext Wer bin ich? Wer ich bin? Wenn ich das wüsste! Andere wissen (vielleicht) wer ich bin! Ich weiß: Wer ich nicht bin! Weiß ich das wirklich? In jedem Fall weiß ich: Ich bin! © by hansjoachimkoehler@msn.com Was wäre wenn Was wäre wenn Ein Embryo im Mutterleib Denken könnte? Es würde sich wohlfühlen Und denken: Gibt es einen schöneren Platz In meinem Leben? Oder auch: Kann es Ein anderes Leben geben? Das kann ich mir Nicht vorstellen! Aber dann Kommt der Tag, Der Tag Des neuen Lebens Ist es ein Tag Der Traurigkeit? Es ist ein Tag Der Ungewissheit! Und ist doch nötig Um ein neues, Anderes Leben Zu ER-LEBEN © by hansjoachimkoehler@msn.com 27.03.2018 Der Schritt Du stehst! Das erste Mal Hast du dich hochgezogen, Wagst einen ersten Schritt. Und fällst. Und gibst nicht auf. Du ziehst dich hoch, Und stehst! Wagst Deinen Schritt! Und einen mehr. Und fällst, Und gibst nicht auf. Lässt an die Hand dich nehmen, Und gehst nun Schritt für Schritt, Von meiner Hand begleitet. Und dann auch ohne mich. Wenn dann du fällst, Und gibst nicht auf, Und wagst den nächsten Schritt. So wirst du geh´n - Und steh´n In deinem Leben. Und ich geh mit! Bis du Mich führst, Dann, Schritt Um Schritt. Allen Kindern und Enkeln © by hansjoachimkoehler@msn.com 03.05.2005 |
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